Bürgermeister geht in die Unterhaltungsbranche

 "Podcast" - was bedeutet denn das? Und was bedeutet es, wenn der Bürgermeister verkündet, dass er am heutigen Tag mit einem eigenen Podcast namens "Appel und Oranje" startet?

Also ein Podcast ist eine private "Sendung" mit einem bestimmten Thema, die als Serie im Internet abgerufen bzw. abonniert werden kann.

Und in diesen Sendungen möchte Alexander Laesicke nun also mit Oranienburger Persönlichkeiten ins Gespräch kommen.

Noch eine Definition: das Wort Persönlichkeiten "bezeichnet meist lebenserfahrene Menschen mit ausgeprägten Charaktereigenschaften."

Der Bürgermeister möchte demnach in einer privaten Sendung, die man im Internet sehen kann, mit lebenserfahrenen, charakterstarken Menschen, die in Oranienburg leben, reden.

Heute ist der 30.10.2020 - im Landkreis Oberhavel gelten ab heute nochmals verschärfte Regeln aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus, der Inzidenzwert steigt auf 55,0. Das Land Brandenburg wird weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens festlegen. Gaststätten sollen geschlossen werden, Veranstaltungen werden abgesagt, Vereine müssen in ihrer Arbeit pausieren, Menschen fürchten um ihre Existenz.

In der Presse wird mitgeteilt, dass die eventuell am 18.11.2020 stattfindende Bombenentschärfung in Lehnitz nicht verschoben wird. 

Diese Aufzählung kann man sicher noch um Einiges ergänzen. Aber allein das reicht doch, damit ein Bürgermeister sich intensiv seiner Hauptaufgabe zuwendet, nämlich BÜRGERMEISTER zu sein.

Die Definition dafür lautet: Leiter der Verwaltung einer Gemeinde. Ganz einfach also, der Bürgermeister kümmert sich um die Verwaltung der Stadt und leitet diese, ist also der Chef vom Ganzen. Was aus meiner Sicht bedeutet, dass er sich fachlich sehr gut in den Themen Oranienburgs auskennt und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit "Rat und Tat" unterstützt.

Allein die Vorbereitung der Bombenentschärfung am 18.11. bedarf einer großen Kraftanstrengung. Wo werden die Menschen, die ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen, untergebracht? Restaurants und Turnhallen sind geschlossen. Es dürfen sich nur Personen aus maximal zwei Haushalten treffen....

Das ist spannend, wie die Verwaltung diese Probleme bewältigen wird. Es gibt da sicher ganz viele Fragen von den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. 

Und was macht der Bürgermeister? Er kümmert sich um eine private Sendung!

Meine Meinung dazu: Wenn Alexander Laesicke schon mit lebenserfahrenen, charakterstarken Menschen aus Oranienburg ins Gespräch kommen möchte, warum besucht er nicht mal den Untersuchungsausschuss zur Holding oder die Feuerwehrleute in Zehlendorf oder die Betreiber eines Fitnessstudios oder er lädt die Mitarbeiter/innen seiner Verwaltung zu einem effektiven Planungsgespräch zur schneller Schaffung der benötigten Schul- und Kitaplätze? 

Es gibt viel zu tun - warum packt er es nicht an? Bekommt er sein Geld fürs Schaffen von privaten Unterhaltungssendungen?

Kommentare

  1. Ich sage lasst den jungen Mann mal machen. Sein Start war holprich und die Anfeindungen im Amt hat er sich sicher auch nicht so vorgestellt. Ein Podcast ist eine gute Methode mit Leuten ins Gespräch zu kommen die sonst eher nicht zu Wort kommen. Auch ein Bürgermeister muß wachsen. Wichtig alle Entscheidungen zu Gunsten der Bürger treffen und zwar gerecht und verbindlich.
    Eigentlich ist es nicht so schwer wenn man sich vor jeder Entscheidung die Fragen stellt. Wem nützt es? Wem schadet es?

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Hier noch einmal meine erste Antwort: Wer ist unknown?
      Nun noch etwas mehr dazu: Der "Junge Mann" ist nun bereits seit mehr als 3 Jahren im Amt und er wusste besser als jeder Andere, was ihn erwartet. Sein Vater war viele Jahre Bürgermeister und konnte ihn gut auf diese Aufgabe vorbereiten. Seit seiner Kindheit sei das Amt des Bürgermeisters sein Ziel gewesen, sagte Alexander Laesicke einmal. Nun wenn das so ist, dann hätte er sich bereits seit seiner Kindheit darauf vorbereiten und lernen können. Er wollte Bürgermeister werden, hat sich das auch zugetraut, ein langsames Erklimmen der Karriereleiter war ja offensichtlich nicht das Ziel. In jedem Job beträgt die Probezeit maximal ein halbes Jahr, wie lange also soll dem jungen Mann nun noch Zeit gegeben werden? Und übrigens: mit Leuten ins Gespräch kommt man am besten direkt - aber das verlangt auch Sachverstand und Mut!

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    3. Einige Einwendungen kann ich direkt nachvollziehen andere eher nicht. Ich wollte als Kind mal Pilot werden und hab auch nich sofort fliegen gelernt. Ich hoffe ja gerade das er nicht das Netzwerk seines Vaters nutzt sondern eine eigene Position entwickelt. Über sein Fachwissen kann ich mir kein Urteil erlauben aber es wäre ratsam sich von Profis beraten zu lassen bevor man Stellung bezieht.
      Seine Wahl finde ich mehr als fragwürdig aber genau deshalb bin ich sehr an seiner Entwicklung interessiert. Alleingänge allerdings schaden ihm und der Stadtwerke Chef ist kein guter Einfluß und auch in der Bevölkerung sehr unbeliebt.
      Wir dürfen also weiterhin gespannt sein. Auch ob bei der nächsten Wahl nicht vielleicht KK Bürgermeister /in wird. Vielleicht wird dann alles besser.

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