wie weiter mit der Bernauer Straße

 Am 20. Januar war der Presse zu entnehmen, dass sich der Bürgermeister zur Forderung von Herrn Lüttmann, er solle das Thema Bernauer Straße zur Chefsache machen, geäußert hat.

Gleich der zweite Satz war Spitze: Alexander Laesicke meinte:" Man kann natürlich alles zur Chefsache machen, aber so funktioniert Verwaltung nicht." - na, ja ich denke, in der Verwaltung ist ALLES Chefsache, weil nämlich der Bürgermeister der Chef der Verwaltung ist. Natürlich ist er derjenige, der die Dinge leitet und auch über alles Wesentliche informiert sein muss. Genau so funktioniert Verwaltung. Und dass die Zukunft der Bernauer Straße wichtig ist, wird wohl niemand bestreiten.

 Die Brachfläche des ehemaligen Busbahnhofes soll mit Wohnungen (!) - wieder mal Wohnungen -, Gewerbe und einem großen Supermarkt (!) - wie viele Supermärkte haben wir bereits? - bebaut werden. Ob das den kleinen Geschäften auf der Bernauer Straße hilft? Die Menschen werden in den Supermarkt fahren, dort parken und einkaufen und wieder weg fahren. Denn das Parken wird wohl nicht kostenfrei sein, also hat doch kaum jemand Ambitionen, das Parken am Supermarkt zu bezahlen, um dann noch in der Bernauer Straße bummeln zu gehen - warum auch!

Es ist richtig, dass Herr Lüttmann kurzfristige Hilfen und Lösungen fordert, es ist tatsächlich höchste Zeit. Dass dem Kunstverein ein Laden an der Stralsunder Straße überlassen wurde, ist gut, aber wieviel bezahlt der Verein dafür und wie viele Besucher kommen dort tatsächlich hin, Parkplätze gibt es dort nicht. 

Warum wird dem Verein nicht ein Laden auf dem Boulevard überlassen, und dem Weltladen sowie dem Regionalladen aus der Bibliothek gleich auch noch? Und warum kann die Stadt keine Läden subventionieren? Ich denke, dass die Stadt das sehr wohl kann - es bedarf dazu nur einer Richtlinie, das ist doch Wirtschaftsförderung! Es wurde doch auch ein Hilfefonds für "Corona-Opfer" gebildet, die Stadt zahlt an junge Menschen, die hier ihren Wohnsitz während der Ausbildung nehmen, ein Begrüßungsgeld usw. - das geht alles, also warum nicht eine Unterstützung für Mietzahlung u.ä. an Ladenbesitzer, das hilft denen und den Bürgern auch, da wieder mehr los ist in der Bernauer Straße. Es muss wieder Gründe geben, dort länger zu verweilen und genau eine Galerie und kleine Läden zum Stöbern sind dazu geeignet. Mit privatem, ehrenamtlichen Engagement würde vielleicht auch ein Eltern-Kind-Cafe zu schaffen sein. Vielleicht muss ja gar nicht für alles noch eine weitere Studie beauftragt und bezahlt werden, gute Ideen haben doch viele!

Und wenn die Stadt dann noch ganz was Tolles machen möchte, dann sollte sie sich sehr schnell mit der Bahn einigen und ENDLICH den Bereich unter den Bahnbrücke in Ordnung bringen, das sieht da so schlimm aus .- keine gute Werbung als "Eingangstor" zur Stadt. In Lehnitz hat es auch geklappt.

Zum Schluss gibt es vom Bürgermeister noch einen Hieb gegen die drei Landtagsabgeordneten aus Oranienburg, jedem bzw. jeder der Drei ginge es nur um die eigene Profilierung - dem Bürgermeister nicht?


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